Gießhalle Geisweider Eisenwerke

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Adresse

Gießhalle Geisweider Eisenwerke

Obere Kaiserstraße

57072 Siegen

Die Halle wurde 1902 zusammen mit dem zweiten Hochofen des Geisweider Eisenwerkes zur Überdachung des Gießplatzes bzw. der Kranbahn erbaut. In dieser Zeit wurde das Roheisen noch in Rinnen im Sandbett zu Masseln vergossen. Nach dem Erstarren wurde es von den Masselschlägern mit großen Hämmern zerschlagen. Die Gießhalle gehört zu den letzten erhaltenen Anlagen des einstigen Puddelwerkes "Geisweider Eisenwerke", das auf das Jahr 1846 zurückgeht.

Weitere Eckdaten

1845: Gründung des Stahlwerks durch J.H. Dresler als Eisen- und Walzwerk
1872: Errichtung von Hochofen 1
1879: Umbennung in "Geisweider Eisenwerke AG"
1889: Inbetriebnahme des ersten Siemens-Martin-Stahlwerks
1902: Errichtung von Hochofen 2 (mit der noch existierenden Gießhalle)
Ende 1. Weltkrieg: Stillegung beider Öfen (mehrjährige Pause wegen Weltwirtschaftskriese und Quotenvorgaben für Stahlunternehmen)
1920: Aufkauf durch Thyssen und Klöckner, anschließend Teil der Vereinigten Stahlwerke AG, dem zweitgrößten Stahlproduzenten weltweit
1938: Hochofen 2 wird renoviert und modernisiert und geht wieder in Betrieb, Stillstand am Ende des 2. Weltkriegs
1948: der verbliebene Hochofen geht wieder in Betrieb
1951: nach der Zerschlagung der VESTAG wurde Geisweid Teil der Stahlwerke Südwestfalen AG im Verbund mit dem Stahlwerk Hagen (vorm. Eicken), den Stahlwerken Brünninghaus und der FriedrichThomée AG aus Werdohl
1972: 100 Jahre Hochofenbetrieb in Geisweid, 70 Jahre Hochofen 2 (Sonderartikel in der Werkszeitschrift)
1974: Übernahme durch Krupp (Krupp Edelstahlprofile)
1978: Installierung eines 140 t Elektrolichtbogenofen (der größte in Deutschland)
1979/1981: Stillegung/Abbruch des Hochofens 2 (der letzte Siegerländer Hochofen)
2004: das Geisweider Werk geht an die Deutschen Edelstahlwerke

Das Stahlwerk in Siegen-Geisweid betreibt einen 140 t Elektrolichtbogenofen und eine 6-adrige Stranggießanlage, um Edelstahl-Knüppel für das eigene Stabstahlwalzwerk und die Drahtstrasse in Hagen herzustellen. Der Edelstahl wird aus Schrott hergestellt. Von einstmals rd. 7000 Arbeitsplätzen sind heute noch rund 1100 verblieben.

Eine ausführliche Dokumentation mit vielen Bilder kann unter dem folgenden Link herunter geladen werden: http://www.siwiarchiv.de/wp-content/uploads/2014/07/Geisweider-Eisenwerke-bis-DEW.pdf

Besichtigung
Das Gelände der Deutschen Edelstahlwerke ist nicht öffentlich zugänglich. Die alte Gießhalle ist gut von der Hüttentalstraße (HTS) und von den umliegenden Hügeln zu sehen.

Fotos: Bernhard Lohrum bzw. Sammlung Bernhard Lohrum

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