Der Kattenturm, ein prägnantes Element der Soester Stadtbefestigung, wurde um 1230 als Wehrturm vollendet. Die im 12. Jahrhundert konzipierte Stadtmauer erfuhr fortwährende strukturelle Adaptionen, die den evolutionären Anforderungen der Wehrtechnik Rechnung trugen.
Die ursprüngliche Stadtmauer wurde im 13. Jahrhundert sukzessive verstärkt und um 36 Wehrtürme ergänzt. Der Kattenturm, dessen Errichtung auf das Jahr 1230 datiert, ist der letzte vollständig erhaltene dieser Befestigungsbauten. Die Verteidigungsanlage war historisch Angriffen durch Katapulte, Armbrüste, Sturmleitern und sogenannten Katten ausgesetzt. Katten bezeichneten verdeckte Stellungswagen, die Angreifer:innen Schutz boten, um sich den Mauern und Toren zu nähern. Eine weitere Hypothese zur Namensherkunft bezieht sich auf eine leichte Kanonenart oder das niederdeutsche Verb "katten", welches das Emporziehen beschreibt. Der Turm verfügt über sechs interne Geschosse, welche mittels Leitern zugänglich waren. Seine aktuelle Proportion zur Wallmauer resultiert aus der Absenkung der Mauer im 19. Jahrhundert zur Umgestaltung als Flaniermeile, während der Kattenturm seine ursprüngliche Höhe bewahrte.
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