Die Knochenmühle in Fretter, ein geschütztes technisches Denkmal, stellt ein bemerkenswertes Zeugnis vorindustrieller Landwirtschaft und Montanindustrie dar. Um 1900 errichtet, war sie bis 1945 in Betrieb und verarbeitete im Winter 30 bis 40 Zentner getrockneter Knochen zu Mehl. Dieses Knochenmehl diente essenziell der Felddüngung und als Futterzusatz für Jungvieh sowie Hühner. Ihre außergewöhnlich lange Betriebszeit resultierte aus den Rohstoffengpässen und den wirtschaftlichen Gegebenheiten beider Weltkriege sowie der Zwischenkriegszeit.
Die technische Ausstattung der Knochenmühle ist besonders hervorzuheben. Das gusseiserne Stampfwerk, eine sogenannte „kalifornische Poche“ aus der Zeit um 1860, ist ein ehemals im Bergbau zur Erz- und Schlackenzerkleinerung genutztes Aggregat. Seine Wiederverwendung in einer Knochenmühle macht es zu einem seltenen Exemplar und einem einzigartigen Verweis auf die regionale Montanindustrie. Angetrieben durch ein oberschlächtiges Wasserrad, demonstriert diese Anlage die Effizienz früher Ingenieurskunst. Sie gehört zu den wenigen erhaltenen Knochenmühlen Westfalens, wobei ihr gusseisernes Stampfwerk sie von den überwiegend aus Holz gefertigten Vergleichsmodellen abhebt. Heute bietet die historische Stätte auf Anfrage und für spezielle Veranstaltungen Einblicke in vergangene Arbeitswelten.
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