St. Laurentius-Pfarrkirche

Kirche

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Die St. Laurentiuskirche ist mit ihrem hochragenden Turm - sichtbares Wahrzeichen Erwittes - nicht zu übersehen. Einst wurde sie als "führnehmste Kirche des Herzogtums Westfalens" bezeichnet.

Adresse

St. Laurentius-Pfarrkirche

Kirchplatz 12

59597 Erwitte

Telefon: +49 2943 2322

Links

Homepage

Der Namenspatron der Kirche war Diakon in Rom und erlitt am 10. August um 258 unter Kaiser Valerian, den Martertod als der berühmteste römische Märtyrer.
Die Legende erzählt: Als Archidiakon von Rom war Laurentius in Vertretung des Papstes für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius aufgefordert, alles Eigentum der Kirche innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius das Vermögen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte alle Armen und Kranken und präsentierte sie dem Kaiser als den wahren Reichtum der Kirche. Dieser ließ Laurentius deswegen mehrfach foltern und dann durch Grillen auf einem eisernen Gitterrost qualvoll hinrichten.
Der Überlieferung nach waren seine an den Kaiser gerichteten letzten Worte: „Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“ Der Laurentius-Kult in Deutschland verbreitete sich nach dem Sieg Kaiser Ottos I. gegen die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg am 10. August 955, dem Laurentiustag.

Der älteste Teil der romanischen Kirche, der Wehrturm, ist mehr als 800 Jahre alt. Das wertvollste Stück der Erwitter Pfarrkirche ist ein sogenanntes Gnadenkreuz, etwa aus dem Jahre 1200. Bemerkenswert sind die kunstgeschichtlich wertvollen Tympana (Schmuckflächen im Bogenfeld) über zwei der drei Kirchenportale. Außerdem die seltene und in kunstgeschichtlichen Kreisen weithin bekannte "Jakobsleiter", die in Deutschland einmalig ist.

Die Jakobsleiter oder Himmelsleiter ist ein Auf- und Abstieg zwischen Erde und Himmel, den Jakob laut der biblischen Erzählung erblickt. Auf ihr sieht er Engel, die auf- und niedersteigen, oben aber den Herrn selbst, der sich ihm als Gott Abrahams und Isaaks vorstellt und die Land- und Nachkommenverheißung erneuert.
An den beiden Ecksäulen der östlichen Vierungspfeiler sind als flache Reliefs Engel zu sehen, die auf einer Leiter stehen. An den Ecken der würfelförmigen Basen der Säulen sind kleine Figuren angebracht, die nach Meinung von Prof. Tümmler die Könige David, Salomon und Ezechias sowie die Königin von Saba darstellen. Auf dem Kapitell der Nordsäule sieht man die betende Kaiserin Helena und ihren Gehilfen Cyriakus. Das Kapitell der Südsäule zeigt zwei Engel. Die drei Bildzonen der Säulen schließen sich zu einem bemerkenswerten Gesamtbild zusammen. Von den in die Zukunft weisenden Königen des alten Testamentes und der Vorläuferin der Kaiserin Helena wird durch die Säulen und die Engel, als Vermittler zwischen den Menschen und Gott, symbolhaft eine Verbindung zu Christus hergestellt, der nach dem Kreuzestod und der Auferstehung – die Skulpturen der Kapitelle deuten es an – als Triumphator erscheint.

Im November des Jahres 1971 wurde die Kirche von einer schweren Brandkatastrophe heimgesucht, bei der die barocke Turmhaube mit allen Glocken sowie das Kirchendach ein Opfer der Flammen wurden. Beim Neuaufbau wurde der Turmhelm in seiner heutigen sichtbaren romanischen Ausführung errichtet. Der Autofahrer auf der B 1 oder der nahen Autobahn wird beim Kirchturm eine stilistische Übereinstimmung mit den Dombauten in Paderborn und Soest feststellen. Die einzige Glocke, die den Brand überstand, fand ihren Platz nach Restaurierung neben der Kirche auf dem neugestaltenden Kirchplatz.

Öffnungszeiten:

Wochentag
Sonntag geöffnet
Montag geöffnet
Dienstag geöffnet
Mittwoch geöffnet
Donnerstag geöffnet
Freitag geöffnet
Samstag geöffnet

Preise

Freier Eintritt: 0 €

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