Der Burghof, ein ehemaliger Patriziersitz im Zentrum der Hansestadt Soest, beherbergt das Romanische Haus (um 1200), das Herrenhaus (1559) sowie die Daelen-Pforte (1551). Das Romanische Haus, ein um 1200 erbauter Bestandteil eines ursprünglich größeren Baus, gilt als eines der ältesten erhaltenen profanen Wohngebäude Westfalens. Das spätgotische/renaissancezeitliche Herrenhaus präsentiert sich äußerlich weitgehend unverändert, während es im Inneren historische Umgestaltungen erfuhr. Der Rittersaal im unterkellerten Bereich beherbergt bemerkenswerte Stuckreliefs aus der Bauzeit, welche 1939 durch den Bildhauer Wilhelm Wulff ergänzt wurden.
Die Daelen-Pforte ist nach der vormaligen Eigentümerfamilie von Dael benannt. Das stadtgeschichtliche Museum im Burghofkomplex präsentiert auf mehreren Etagen Ausstellungen zur Stadt- und Kirchengeschichte. Dazu zählen Kupferstiche von Heinrich Aldegrever (1502 bis ca. 1555) sowie die Darstellung des „Alltagslebens im Mittelalter“. Die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte hebt die berühmte „Granat-Scheibenfibel“ hervor, die aus dem frühmittelalterlichen Gräberfeld am Lübecker Ring stammt. Weitere Exponate umfassen den letzten Äbtissinnenstuhl aus dem St.-Walburgis-Kloster sowie Funde aus dem Kloster Paradiese. Ergänzend dazu bietet das Gelände einen besuchbaren Luftschutz-Deckungsgraben aus dem Jahr 1943. Der Rittersaal fungiert zudem als repräsentativer Ort für städtische Empfänge und als Trauraum.


