Die Fachwerkgebäude am Loerbach in Soest, Zeugen des 17. und 18. Jahrhunderts, ersetzten einst die qualitativ geringeren mittelalterlichen Handwerkerhäuser der Lohgerber. Sie bieten einen prägnanten Einblick in die historische Baukultur dieser Region.
Die Entwicklung der Fachwerkbauweise seit dem Mittelalter prägte die Architektur maßgeblich. Charakteristisch für spätere Perioden war der Einsatz schlankerer Hölzer, ein Verzicht auf Zierschnitzereien und eine reduzierte Anwendung von Überkragungen der Geschosse. Diese horizontalen Vorsprünge, deren Zweck vielfältig interpretiert wird, dienten mehreren funktionalen und ästhetischen Aspekten. Sie entlasteten die Deckenbalken statisch, boten zusätzlichen Raum ohne Vergrößerung der Grundfläche und schützten die darunterliegenden Bauteile vor Witterungseinflüssen, da chemischer Holzschutz noch unbekannt war. Darüber hinaus trugen Überkragungen zur gestalterischen Auflockerung der vertikalen Fachwerkgliederung bei, wodurch die Gebäudeproportionen ausgewogener wirkten. Ebenso wandelte sich die Wahl der Gefachausfüllung: Statt eingeflochtener Hölzer mit Strohlehmbewurf kamen zunehmend Lehmsteine und Mauerziegel zum Einsatz.
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